Onderwerp: Jedem das seine...

...stand auf der Rückseite des Gusseisentors im KZ Buchenwald. Allerdings wurden diese Worte so oder ähnnlich in Werbekampagnen in den 90er verwendet. Nach Beschwerden wurden diese wieder zurückgezogen und sich entschuldigt.

Natürlich wird aufgrund dieser Ereignisse (gemeint sind die in den 90ern) für lange Zeit keine Slogans mehr in Deutschland möglich sein. Aber was ist mit seiner Verwendung in Gegenwart eines Deutschen? Ist das auch bedenklich? Sollte diese Redewendung gar aus dem Sprachschatz eines Deutschen gestrichen werden? Was meint Ihr?

Info
Wenn ehr euch aufklären wollt gebt es einfach in google oder yahoo ein. Zwei interessante Artikel findet ihr hier direkt:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/1448387
http://blogs.pm-magazin.de/SprachBlog/stories/7532/

Aber die Artikel sind zahllos im Netz.

Ich halte mein Allgemeinwissen durchaus für passabel, wußte aber von dem Zusammenhang dieser Phrase mit unserer Geschichte nichts. Ich bin auch überzeugt davon, dass dieser Spruch nicht so bekannt ist wie z.B. Arbeit macht frei.

Ich habe den Spruch (Jedem das Seine) oft benutzt und werde es auch trotz der neu erhaltenen Informationen weiterhin tun. Einfach weil ich denke, dass man es mit unserer Geschichte auch irgendwo übertreiben kann.
(gewijzigd)

sign

Du wirst hierauf keine abschließende Antwort kriegen, da sich ja (wie in deinen Artikeln auch angedeutet) selbst die Gelehrten, die ihr Leben damit verbringen, über Moral zu debattieren, uneins sind, ob dieser Spruch nun problematisch sei oder nicht.
Fakt ist wohl, dass ein solcher Spruch von offizieller Seite, sei es in der Politik oder in einer Werbung, in Deutschland mehr als unglücklich ist. Fakt ist wohl auch, dass dieser Spruch nicht so ein klarer Fall ist wie so manch anderer, weil sein Sinn zunächst erst einmal nichts mit brauner Ideologie zu tun hat, sondern bekanntermaßen bereits im antiken Griechenland sowie in Rom verwendet wurde und auch in der Gegenwart z. B. im Englischen eine beliebte Redewendung ist.
Die Frage ist halt, wo man bei der ganzen Thematik eine Grenze zieht...meine ehemalige Deutschlehrerin wollte mir z. B. einreden, dass man das Wort Mannschaftsführerin im Fußball nicht verwenden darf, was ich eher lachhaft finde.
Letztendlich ist es halt auch wieder Einstellungssache. Man kann schließlich argumentieren, dass man sich von einem Haufen verblendeter Faschisten nicht einfach so Wörter stigmatisieren lassen will, weil das ihre Rolle noch mehr aufwerten würde. Dass man aus Gründen der Pietät hingegen auf gewisse Wortschöpfungen verzichtet, ist hingegen auch keine schlechte Sache.
Meiner Meinung nach ist so ein Festmachen an gewissen Redewendungen nicht optimal, denn es gibt genug Leute, die im Bezug zur Nazizeit peinlich genau darauf achten, bloß nichts Falsches zu sagen, in der Gegenwart jedoch sehr bedenkliche Meinungen bzgl. Ausländerrecht, Unterdrückung, etc. haben. Jemanden, der diese Worte nutzt, gleich in eine rechte Ecke zu schieben, finde ich jedenfalls doch ziemlich vorverurteilend.

Ganz ehrlich: Ist mir doch scheiss egal ob irgendwer im 3. Reich den Spruch missbraucht hat.

Diese Redewendung gab es Jahrhunderte, nunja eigentlich schon Jahrtausende, vor den Nazis und nur weil innerhalb eines im Verlgiech dazu sehr kleinen Zeitraumes das irgendwo in einem bösen Ort eingraviert war darf alle Welt die noch benutzen, nur wir Deutschen nicht?

Einfach nur idiotisch. In jedem Moment in dem man sowas zulässt, haben die Nazis nachträglich einen Sieg errungen.
Wenn sie die Redewendung selbst "erfunden" hätten, könnte ich die Aufregung ja noch verstehen, aber konnten halt nur klauen ;)

Edith: Wo würden wir übrigens die Grenze dann ziehen? Ich mein kann mir irgendwer ne Rede von A.H. nennen in der er das Wort "wir" nicht benutzt hat? Folglich streichen das Wort aus dem Wörterschatz genauwie jedes andere Wort, dass er und seine Kumpanen je mal in den Mund genommen haben..... hmm, ich glaub wir brauchen ne neue Sprache!
(gewijzigd)

Aber was ist mit seiner Verwendung in Gegenwart eines Deutschen? Ist das auch bedenklich? Sollte diese Redewendung gar aus dem Sprachschatz eines Deutschen gestrichen werden? Was meint Ihr?

Sonst aber keine Probleme auf der Welt..na denn ^^
Klarer Fall...minimum 5 Jahre Haft für die Verwendung von "Jedem das seine" und Regresszahlungen bis ins Jahr 2300 verlängert für Generation 10-20 after Adi....
Da kommt mir direkt "Du bist Deutschland" in den Kopf...
War das nicht auch so ne alte Nazi-Kampagne?
Aber von Reinhold Beckmann dann persönlich Ent-Nazifiziert wa?
Dann ist ja alles Gut....
Wahnsinn...kann man sich nur an Kopf packen...sorry ^^
(gewijzigd)

lol, das stimmt. :-)